F wie Familienbande im Welterbe
Das Gartenreich Dessau-Wörlitz an der Elbe ist Kulturerbe von Weltrang. Die Wenigsten aber führt ein Besuch nach Oranienbaum, zur kleinen, unbekannteren Schwester des berühmten Wörlitzer Parks. Dort schuf die Oranierprinzessin Henriette Catharina die Keimzelle des späteren Gartenreiches – angelegt von ihrem Urenkel Fürst Franz – nach niederländischem Vorbild. Vor welchen Herausforderungen der Park heute steht im Angesicht des Klimawandels, beleuchtet Michael Keller, Abteilung Gärten und Gewässer der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, bei dieser Sonderführung.
Weitere Familienbande werden dabei aufgerollt. Hans Hallervorden, Großvater des bekannten Schauspielers Dieter Hallervorden, war als Gartenarchitekt und Gartendirektor zwischen 1926/27 und 1938 befasst mit der Instandsetzung des Schlossgartens von Oranienbaum. Die Anlage, im späten 17. Jahrhundert nach niederländischem Vorbild entstanden, hatte im 18. und 19. Jahrhundert Veränderungen erfahren. Im Austausch mit Kunsthistorikern entwickelte Hallervorden ein herausragendes Konzept, dass Oranienbaums Schönheit und die große Sammlung von Zitrusgewächsen erhielt.
Aus heutiger Perspektive stellt sich zum 150. Geburtstag des ersten Gartendirektors im Gartenreich Dessau-Wörlitz die Frage, wie diese seit nunmehr fast 100 Jahren verfolgten Bestrebungen zur Bewahrung und Restaurierung des Schlossparks Oranienbaum im Auge des Klimawandels fortgesetzt werden können, um das Erreichte zu sichern.
Siehe Programm Sa 4. Juni 14 Uhr, Welterbe erforschen und erhalten: Auf den Spuren des Gartendirektors Hans Hallervorden (1872–1965)
Treffpunkt: Schlosshof Oranienbaum, am Gartenreich-Laden